Freitag, 26. November 2010

Freitag, 26. November 2010

Hallöchen! ^_____^

Sorry, dass ich nur noch wöchentlich etwas veröffentliche, aber zu meiner Verteidigung muss ich sagen: In der Woche passiert einfach nichts.
Mir ergeht es wie allen anderen arbeitenden Bevölkerungsmitgliedern:
Ich stehe morgens auf, gehe zum Bus, fahre zur Arbeit, arbeite und fahre nach ca. 8 Stunden wieder zurück nach Inuyama. Dann gehe ich manchmal noch einkaufen oder nach Hause. Und dort mach ich mir mein Essen für den nächsten Tag, wasche meine Haare bzw. meine Klamotten, lerne oder seh fern und gehe relativ früh schlafen...
Alles stinknormal... und garantiert nichts was euch vom Stuhl hauen würde!
...
Und deshalb sparre ich lieber meine Energie und schreibe einmal in der Woche einen Beitrag, der euch vielleicht nicht ganz so langweilt...

Wo ich auch schon beim aktuellen Post angekommen wäre:

Also...
Letzten Freitag war ich mit meiner Itô-san-Gastmutter, Ôgawa-san und noch ein paar von deren Freundinnen im Meiji-Mura.
Die Japanologen können mit dem Begriff bestimmt was anfangen und für alle anderen werde ich den Begriff jetzt mal näher erläutern:



Der Begriff Meiji ist der postume Name des japanischen Tennô (Kaiser) Mutsuhito und gibt die Ära dessen Regentschaft an (1868 -1912).
Der Begriff ist ebenfalls Bestandteil des Nengô-Systems, nach welchem die Jahre seit 1868 in die Ären der regierenden Tennô unterteilt werden. Nach diesem System gibt es folgenden Ären: Meiji, Taishô, Shôwa und Heisei. So bezeichnet beispielsweise Meiji 33 das Jahr 1900 und Heisei 22 steht für das Jahr 2010...
Diese Art des japanischen Kalendariums ist in der Moderne immer noch aktuell und kann westeuropäische Watzke-sans echt verwirren, wenn beim Einlass plötzlich ein alter Herr mit seinem Ausweis herum wedelt, weil er über 65 Jahre alt ist und deshalb kostenlosen Zutritt hat und nun von mir erwartet, dass ich die entsprechenden Umrechnungsdaten aus dem FF beherrsche bzw. alles fix im Kopf umwandeln kann.
Naja... und Mura heißt Dorf...
Und wenn man jetzt eins und eins zusammen addiert (sowas bring sogar ich im Kopf zustande! ^^)

--> Ich war also in einem "Dorf" das Japan zur Zeit der Jahrhundertwende repräsentiert.
Gut es war kein "Dorf" im allgemeinen Sinne.
Es war vielmehr ein Themenpark mit extrem vielen Gebäude (-nachbildungen) aus dieser Zeit.
Und der Park war riesig... wir waren fast ganze 6 Stunden da drin und haben am Ende immer noch nicht alles gesehen...
Was vielleicht auch an der Einstellung meiner Begleiterinnen lag... Denn kaum waren wir durch den Eingang getreten, wurden Prospekte ausgeteilt und gefragt, was man denn gerne zum Mittag essen wolle. (Da war es gerade gegen 10 Uhr!)
Und die gleiche Frage wurde um 14 Uhr wiederholt, da es nun langsam an der Zeit für Kaffee und Kuchen war.

Ich hab die Fragen mehr oder weniger ignoriert und mich auf den Park konzentriert. Denn als Kunst und Geschichtsliebhaber war dieser Park schon eine Bereicherung... Zumal die Alltagsgebäude des modernen Japans so ganz und gar nicht mein Geschmack sind. Sie sehen einfach nach nichts aus und unterscheiden sich kaum von einander... Hier würde es sogar einem Herrn Waschbüsch schwer fallen die Bedeutung eines Hauses von dessem Aussehen abzuleiten... (Anmerkung: Insiderwitz für alle Kunstgeschichtler! ;) )

Außerdem hat man im Park den Unterschied von Tradition und Moderne richtig sehen können (schließlich handelt es sich um die Meiji-Ära... und diese Zeit beinhaltet Meiji-Restauration (der Umbruch des kompletten politischen Systems) und die Landesöffnung Japans. Ich hab eine alte Fotografie gesehen, auf der zwei Männer zusehen waren. Sie trugen Kimonos und dazu Melonen auf dem Kopf und im Hintergrund fuhr eine Straßenbahn vorbei... Es sah wirklich schräg aus!

Viele Häuser waren im Jugendstil gebaut und recht prunkvoll eingerichtet... aber immer wieder fand man kleine traditionelle Häuser von Kaufleuten oder Bauern oder man betrat die Nachbildung des Hauses von einem Minister und geht von einem Tatamiraum zum nächsten und steht plötzlich auf einem Holzfußboden und blickt sich in einem westlich eingerichteten Raum (mit Kamin, Sofa, Sekretär und gläsernem Wintergarten) um, der so ganz und gar nicht zum traditionellen Rest des Hauses passen will.

Es war wirklich ein schöner Tag. Besonders weil das Wetter so schön war und ich viele Fotos mit dem japanischen Herbstlaub drauf machen konnte...

So... das war's erstmal wieder von mir!

Und zum Schluss noch ein paar Bildchen... als Belohnung, weil ihr bis zum Ende durchgehalten habt! ^^



Herbstfärbung und das Zimmer eines Bauernhauses


Ein Gefängnis von außen und meine O-Kaa-san im Inneren einer Zelle


Ein Postgebäude... gelb wie passend! ^^ ... Auch wenn die moderne jap. Post die Farbe Rot bevorzugt...











Also meine lieben Kunstgeschichtler... Was könnt ihr mir, anhand der Fassade, alles über den Grundriss dieses Doms berichten? ^^








Eine Nachbildung des Imperial-Hotels in Tokyo

Mittwoch, 17. November 2010

Donnerstag, 18. November 2010

Seid gegrüßt ihr Lieben!

Endlich hab ich mal wieder Zeit etwas Kleines zu verfassen. ^^ *freu*
Eigentlich habe ich gestern auf Arbeit den Blog schon auf Konzeptpapier vorgeschrieben und müsste jetzt nur noch die Reinschrift übernehmen, aber dann hab ich so bei mir gedacht... Ach, wen kümmert es was ich gedacht habe!?
Ich fang einfach mal an!

Also...
Letzten Montag, das dürfte der 8. November gewesen sein, gab es in Little World eine Einweisung zum Umgang mit Feuerlöschern.
Ich dachte ja zuerst, dass wir im Kreis sitzen und einen Vortrag bzw. ein Lehrvideo (oder irgend so was in der Art) anhören müssen... Naja, die Sache mit dem Vortrag stimmte, allerdings machte den Großteil der Einweisung der praktische Teil aus. Und dieser sah so aus, dass sich jeder bei dem Ruf "Feuer" einen Helm aufsetzten, sich nen Feuerlöscher schnappen, damit zu nem Schild, auf dem ein kleines böse-guckendes Feuerchen abgebildet war, rennen und das arme Calcifer bekämpfen musste.
Es war wahnsinnig lustig! :D

Leider war der Abend das genaue Gegenteil. Marie und ich waren wieder einmal bei Ôgawa-san zum Abendessen eingeladen. Zunächst hatten wir erstmal leichte Orientierungsschwierigkeiten. (Es war kalt und dunkel und wir konnten uns beim besten Willen nicht daran erinnern, wo Ô-san mit uns das letzte Mal lang gefahren war.)
Nach einer knappen Stunde waren wir dann allerdings am Ziel angekommen und wurden mit großem Hallo empfangen. Es wurde gegessen und anschließend präsentierte man uns das Homestay-Programm der Inuyama Junior Highschool, bei dem Marie und ich versprochen haben teilzunehmen.
Allerdings dachten wir damals, dass wir dort unsere "alten" Gastfamilien treffen und mit denen einen schönen Tag verbringen (oder irgend sowas in der Art)... Aber leider denke ich eindeutig zu viel! (Allah du hast Recht! Ich sollte es bleiben lassen! -.-)
Denn bei diesem Programm sollten wir neue Gastfamilien kennenlernen und bei denen 2 Nächte übernachten.
Ok, neue Leute kennenzulernen ist ja nicht verkehrt und dagegen war auch nichts einzuwenden, aber das mit dem Übernachten passte Marie und mir gar nicht. Das mag vielleicht keine große Sache sein, aber uns beiden gefiel einfach nicht, dass wir von der ganzen Sache erst 3 Tage im Voraus in Kenntnis gesetzt wurden und dass alles bereits über unseren Kopf hinweg entschieden worden ist. Zudem betonte Ô-san immer wieder, dass wir das tun müssen.
Noch ein Punkt, der uns zuwider war. Schließlich sind wir in Europa (und ich sogar schon hier in Japan) Erwachsene... Niemand hat uns irgendwas zu befehlen. Aber anscheinend gelten hier andere Gesetze! >,<
Am Ende des Abends standen Marie und ich wieder vor unserem Appartements. Wütend, überrumpelt und mit Bergen von Geschenken in den Armen. Denn jedesmal, wenn wir gemeint haben, dass wir nicht bei den Gastfamilien schlafen wollen (und das haben wir sehr oft gemacht), hat Ôgawa nur gelächelt und uns irgendwas in die Hände gedrückt.

Der absolute Tiefpunkt des Abends jedoch war, als ich erfahren habe, dass wir laut Arbeitsvertrag nur im Januar und Februar sowei von Juni bis August Urlaub beantragen dürfen... Was ja spitzen Zeiten sind, um kleinen deutschen Ulli-Besuchern Japan zu präsentieren. (Also echt: Japan im Sommer ätzt und im Winter ist das Wetter total unbeständig! ... Und im Frühjahr gibt's doch die Kirschblüte! >.< )
Aber es steht halt im Vertrag und ist damit unanfechtbar!

(Lustig allerdings war: Als wir endlich das Haus gefunden hatten, kam eine alte Frau mit Hund vorbei. Wir dachten es wäre die Oma des Hauses, die wir beim letzten Besuch bereits kennengelernt hatten. Marie und ich stürmen also auf die alte Frau los und rufen (frei übersetzt): "O-Baa-chan, O-Baa-chan, endlich haben wir euer Haus gefunden." worauf wir nur verwirrt-beängstigte Blick und wildes Kopfschütteln ernten... Bis wir zwei kapiert haben, dass es sich bei der Oma nicht um die Ôgawa-o-Baa-san handelte, hat es eine Weile gedauert! ^^'' Upps! )

Die Tage bis Freitag waren ein Wechselbad der Gefühle. Von "Ist das alles Schei*e" bis zu "Ich will da nicht hin! Ich wiiiiill nicht!!!"
Das einzig Gute an der Sache war, dass das Eis zwischen Marie und mir geschmolzen ist!
Not schweißt eben doch zusammen! ^^

Und dann war es am Freitagabend soweit:
Wir wurden zur Schule gefahren, durften uns kurz vorstellen und haben die Gastfamilien kennengelernt. Nach einem kurzen Plausch (was ne lustige Mischung aus Englisch und Japanisch war) ging es zu den Autos und zur Gastfamile.
Das Haus war nicht weit von meinem Appartement entfernt und am frühen Abend hatte ich noch die Idee einfach gegen 11°° meine Sachen zu schnappen und zu verschwinden.
Allerdings war die gesamte Familie so herzlich und lieb, dass ich den Gedanken gleich nach der Ankunft wieder verworfen habe.
Zwar gab es einige Verständigungsschwierigkeiten, aber die Mutter und ich sind dann immer schnell auf Englisch ausgewichen. Was wunderbar funktioniert hat. ^___^
Besonders niedlich fand ich die jüngste 11 Jahre alte Tochter der Familie. Die ist immer wieder zu ihrer Mutter hin und hat von deren Dolmetscher-Fähigkeiten Gebrauch gemacht. Immer wieder kam "Mama, frag Maria mal das und das..." Die war einfach zum Knuddeln! o^.^o

Das ist meine "neue" Familie... damit wären es dann drei! XD
Hirohito (O-Tou-san), Mao (14-Jahre), Riko (11 Jahre) und Masako (O-Kaa-san)... Der 16 jährige Kouta ist leider nicht mit drauf... Der musste zur Juku (Paukschule)! :(

Geschlafen habe ich in den zwei Nächten übrigens im Zimmer der Eltern! OoO
Was für mich echt schlimm war... denn obwohl ich immer wieder betont habe, dass ich auch irgendwo auf dem Boden schlafen könnte, bestand Masako beharrlich darauf, dass ich dort bleiben soll.
Was blieb mir also anderes übrig!?
Zudem hatte es auch seine Vorteil im besten Zimmer des Hauses zu nächtigen:
Ich konnte endlich mal wieder in einem richtigen Bett mit Matratze schlafen! (Der Himmel sag ich euch! *.* ) Auch wenn ich mich mit der Zeit an meinem Futon, der von mir im Übrigen mit etlichen Bettdecken "verweicht" wurde, gewöhnt hab.

Am nächsten Tag ging es mit meiner Gastschwester Mao zur Inuyama Junior Highschool, wo wir einen ganzen Tag verbracht haben. (Anmerkung: Eine Junior Highschool (Chûgakko) wird von 12 bis 14 Jährigen besucht. Am Samstag ist in der Regel keine Schule. Allerdings werden an dem Tag Kurs oder Clubs angeboten oder es finden Festivitäten statt. An diesem Tag war es ein Musikfestival.)
Es war schrecklich interessant!

Zunächst Schuhe am Hauptportal wechseln und dann ins Klassenzimmer Rucksack abgeben. Anschließend ging's weiter zum Musikzimmer, wo noch ein Mal für den späteren Auftritt geprobt wurde.
Ich war echt beeindruckt. Erstens weil der Chor, bestehend aus der gesamten Jahrgangsstufe einfach nur genial klang und zweitens weil alles (ohne die Anwesenheit eines Lehrers) total gesittet und zivilisiert ablief. Die Schüler haben die Anweisungen des jeweiligen Dirigenten befolgt und sie haben auf die Klassensprecher gehört ohne eine dummen Kommentar abzugeben. (Sowas wäre in Deutschland wohl undenkbar! ><)
Nach der Probe ging es in die Sporthalle, wo das zweistündige Musikfestival stattfand.

Das ist eine Karakuri... eine traditionell-japanische Puppe, die dank der 5 Jungs zu traditionellen Gesängen getanzt hat.


Taiko-Trommler... die Drei hatten es echt drauf! ^^


Es war eine bunte Mischung aus klassischer (Schulorchester und Pianisten), traditionell-japanischer (Taiko-Trommler, Shamisen (eine Art Laute)- und Karakuri-Spieler) und moderner Musik (Rhythmische Sportgymnastik und Cheerleading).
Am Ende haben dann die einzelnen Jahrgänge ihre einstudierten Lieder gesungen, bevor als krönender Abschluss die gesamte Schülerschaft (knapp 700 Mann) zu einem einheitlichen Chor verschmolzen ist!
Es war atemberaubend schön. (Uniformität hat eben doch seine Vorteile! ^^)

Dann gab es Mittagessen, welches von den Mitschülern im Klassenraum ausgeteilt wurde.
Nun war auch der Zeitpunkt gekommen, wo ich mich der Klasse vorstellen sollte und zwar auf Englisch, wie man immer wieder betont hat! (Offensichtlich sollte ich bei den Jugendlichen die Englischsprachfunktion aktivieren... Was leichter gesagt war, als getan...) Beim Essen habe ich dann doch ein unterhaltsames Gespräch mit meinen Tischnachbarn auf die Reihe bekommen. Der eine hat sogar ein bisschen Deutsch mit mir geredet. ^.^ (Die waren alle so lieb zum großen dicken Gaijin Watzke-san! #^.^#)
Auch wenn sie auf dem Bild nicht sonderlich begeistert gucken... aber wer lässt sich schon gerne bein Essen fotografieren!? ^^


Nach dem ausgiebigen Mahl ging es zum Nachmittags-Kulturprogramm. Manche gingen zum Vogelhäuschen bauen, manche zum Kalligrafie-Kurs. Ich ging mit Mao zum ... Stricken!
Ja liebe Leute, glaubt es oder nicht. Als ich nach 4 Stunden den Raum verließ war ich stolzer Besitzer eines Schals. Allerdings habe ich in den ersten zwei Stunden nur dagesessen und böse meine Stricknadeln und den zu verarbeitenden Stoff angestarrt. Der gesamte Stickablauf wollte einfach nicht in meinen Schädel rein!

...
Als im am Sonntagabend wieder auf meinem gepimten Futon lag, habe ich meinen Pessimismus ein kleines bisschen verflucht. Denn obwohl ich nicht enttäuscht wurden bin (schließlich geht es von "ganz mies" nicht noch tiefer), hätte ich mir die letzten Tage voller Schwarzmalerei und negativen Gedanken echt sparen können!
(Beim nächsten Mal bin ich schlauer... obwohl ich es da bestimmt genauso machen werde! ^^'')
Das Wochenende war extrem interessant und total lustig.
Ich war mal in einer japanischen "Mittelschule", wo man als Ausländer bestimmt auch nicht oft rein kommt; ich habe neue wirklich liebe Leute kennengelernt; ich weiß nun was die Leute hier ohne eine Heizung in ihrem Haus machen (nämlich frieren oder sich in dem Raum aufhalten, wo sich die Klimaanlage befindet) und ich habe einen Schal!
Besonders letzteres ist praktisch, vor allem da meine Wintersachen wohl erst im nächsten Frühjahr hier ankommen werden. Da die inkompetente deutsche Post meine Pakete nicht zum Frankfurter Flughafen sondern zum Hamburger Hafen geschickt hat... ¬_¬
Aber hey, dann feier ich meinen Geburtstag und Weihnachten eben im Februar!
Hier komme ich sowieso nicht dazu, da ich am 23., 24. und 25. Dezember bis 20°° arbeiten darf und wenn ich gegen 21°° nach Hause komme weder über diese (heidnische) Unsitte nachdenken geschweige denn feiern kann... ¬_¬

Aber wo ich gerade bei Weihnachten bin:



Tadaaa! ^o^
Und das ist nur ein Bruchteil!
Am Hauptbahnhof von Nagoya muss weihnachts-kitschmäßig extrem die Post abgehen! XD

So Leute, jetzt habt ihr es bald geschafft! *freu* ^^
Jetzt kommt nur noch ein bisschen was vom heutigen Tag!

Heute war verdammt schönes Wetter und ich hab einfach mal nen kleinen Spaziergang gemacht. Ich bin runter zum Ufer des Kiso-Flusses, der auch als "Japanischer Rhein" bezeichnet wird. Ich bin am Ufer lang geschlendert und hab die Natur bestaunt.
Jetzt zur Herbst Zeit verfärben sich die Blätter und besonders das Rot des Ahorns ist eine Augenweide! *.*
Ich bin an vielen Tempeln und Friedhöfen vorbei gekommen und hab irgendwann eine verwilderte Treppenanlage entdeckt, die einen Berg hinauf führte.
Plötzlich war ich voller Tatendrang und Abenteuerlust.
Ich kletterte also die Stufen hinauf und kam nach einer Weile schnaufend oben bei einem Schrein an. Nach weiteren Treppen und einem Irrgarten aus kleinen Wegen und Pfaden stand ich auf einer Aussichtsplattform und konnte endlich durchatmen und die Aussicht auf die Berge und den Kiso genießen.
Es war unglaublich. Der blaue Himmel, das Wasser und das Herbstlaub... einfach wunderschön.
Als ich da oben stand hätte ich alles dafür gegeben, dass ihr das auch sehen könnt.
Ich hab zwar Fotos gemacht, aber das ist nicht das Selbe.
Wenn man eine Landschaft auf einem Bild sieht, dann denkt man sich "Ganz hübsch." Aber wenn sich diese Landschaft direkt vor einem erstreckt, dann steht man mit offenem Mund da und kann nicht fassen, dass alles was man sieht wirklich ist.
So erging es jedenfalls mir! Verbessert mich, falls ich mich irre...

Wow... da habt ihr heut ja echt viel zu lesen gehabt... Ich hoffe es war nicht allzu uninteressant! ^^''

Ganz doll liebe Grüße
Eure Watzke-san alias Mietzi alias Maria ^____^

Und zum Schluss noch ein paar Bilder mit japanischer Gegend drauf! :3

Der "Japanische Rhein"; Auf dem linken Bild kann man auch die Burg von Inuyama sehen...

Tempelanlage mit Herbstlaub im Hintergrund und abermals der Kiso-Fluss

Schreinanlage und Herbstlaub

Watzke-san, die Bezwingerin der Berge ... Beweisfoto, dass auch wirklich ich da war! ^^

Kiso ... von oben

Kiso... von unten

Watzke-san patscht im Wasser... Ich konnte einfach nicht widerstehen! ^^'

Donnerstag, 4. November 2010

Donnerstag, 04. November 2010

Hallo alle miteinander! ^o^

Es ist kaum zu glauben, aber wir haben November (nur zur Info, an all diejenigen, die es noch nicht mitbekommen haben! ^^')!

Nachdem Halloween im Kalender abgehackt wurde (und sooo spektakulär war der Abend jetzt nicht), steht nun als nächstes großes "Highlight" Weihnachten auf dem Programm. Im Kleinen Deutschland haben wir auch schon alles fein (kitschig) geschmückt. Wir haben silberne Girlanden, blinkende bunte Lichter und Weihnachtskränze aufgehangen und die Schaufenster mit riesigen Weihnachtsmännern, Engeln und Nussknackern geschmückt.
Als wir fertig waren und ich das Ganze betrachtet habe, da dachte ich nur so bei mir: "Wieso musste nur Amerika über dieses Land kommen und es derartig verkitschen!?" >,<
Mir als Sachse, die mit Erzgebirgszeug und nur einer Christbaumkugel-Farbe am Weihnachtsbaum aufgewachsen ist, fällt es nun einmal extrem schwer bei so einem Anblick nicht angewidert auszusehen... mal ganz davon abgesehen, dass wir November haben und es bis Weihnachten noch 1 1/2 Monate hin sind!

Und heute habe ich in Nagoya sogar einen riesen großen Schlitten plus Rentieren gesehen, den sie vor dem Bahnhof positioniert haben... Wo soll das nur enden!?

Und wo wir gerade dabei sind:
Ich war heute in Nagoya!


...
Schon wieder... Man, diese Stadt wird niemals langweilig! ^o^ (Hat man die Anspielung verstanden?... Nee, ich glaub nicht!... Nagut, weiter im Text!)

Eigentlich wollte ich ja erst gar nicht hin fahren. Der Plan war eigentlich, dass ich Wäsche waschen, ein bisschen Aufräumen und BioShock2 weiterspielen wollte. Aber als ich heute morgen um 9.30 Uhr aufstand und aus dem Fenster gesehen habe, da war der Himmel strahlend blau und ich dachte so bei mir, dass ich einen so schönen Tag nicht mit PC-Spielen verschwenden kann. Also habe ich fix alles zusammen gepackt was wichtig aussah und bin zum Bahnhof geflitzt.

Ursprünglich wollte ich heute die Sachen ablaufen, die ich letzte Woche nicht mehr geschafft habe.
Ich wollte also zum "Little Hongkong"-Viertel und bei der Gelegenheit ein bisschen shoppen.
Apropos "Little Hongkong":
An was denkt ihr, wenn ihr diesen Begriff hört?
Ich persönlich dachte an "Little Italy" oder auch "Chinatown" und habe mich schon darauf eingestellt, dass in den Schaufenstern ganz viele Suppenhühner hängen oder dass es ganz viele Tempel mit schrecklich viel Gold und Drachen gibt und was einem sonst noch so in den Sinn kommt, wenn man an "Little Hongkong" denkt.
Allerdings entpuppte sich "mein" Hongkong letzten Endes als das:


Richtig, ein einfaches (blödes) Restaurant! >.<

Meine Laune sank selbstredend erstmal in den Keller... allerdings besserte sich das, als ich gleich im nächsten Moment auf der anderen Straßenseite den Shirakawa-Park mit dem City-Art-Museum für Moderne Kunst und dem Wissenschaftsmuseum entdeckte.



Shirakawa-Park, City-Art-Museum und Wissenschaftsmuseum

Zwar bin ich durch den Park spaziert, aber die Museen habe ich nicht besucht. Es war immerhin schon gegen 1 Uhr und für Kunst und Wissenschaft braucht man viel Zeit... Und da ich noch weiter wollte (einkaufen... ;) )habe ich es bleiben lassen.
Aber ich denke in naher Zukunft werde ich mal einen Blick in das Kunstmuseum werfen... Schließlich lasse ich diesen Part meines Studiums seit ich hier bin ganz schön schleifen!



Schreine, Tempel, und die Verlierer der japanischen Gesellschaft... Von allen Dreien hab ich viel gesehen, aber Letzteres hat mich am meisten zum Nachdenken gebracht...


Nach vielen Straßenkreuzungen, Schreinen und Tempeln bin ich in "Akamon" gelandet.
Das Ameyoko in Akamon

Das ist ein ... ich weiß gar nicht ob es ein Viertel oder nur eine Straße ist... aber auf jeden Fall wohl die Shopping-Meile schlecht hin... würde ich als unwissender Tourist jetzt einfach mal so behaupten! ^^'
Aber da gab es wirklich alles von Klamotten, über Hightech bis hin zu Anime- und Manga-Stuff.
Auch wenn letzteres für mich ein bisschen zu viel vom bitteren Lolita-Beigeschmack hatte. In einem Laden gab es echt nur Manga und Merchandising zu diesem Thema und zu Themen, die weit darüber hinaus gehen und bestimmt nicht jedermanns Geschmack sind! ... Allerdings habe ich das erst gar nicht so mitbekommen. Alles war kitschig pink und putzig, da denkt doch auch keiner an sowas! ... Erst als die Aktdarstellungen immer intensiver wurden, wurde mir klar, wo ich gelandet war.
Danach war ich extrem vorsichtig, was Manga-Läden betraf.
Allerdings fand ich am Ende doch noch einen, der auch "normale" Ware im Angebot hatte und da die Comics und Artbooks dort günstig waren, habe ich zu geschlagen.


Das sind 5 Artbooks... 4 für mich und eins ist ein Geschenk ... Derjenige weiß es bestimmt schon, schließlich hab ich das Foto mit ihm und der Grünhaarigen auf der letzten Buchmesse total ruiniert. Ich hoffe, das reicht als Entschädigung!? ^^

Als ich am Schluss zum Bahnhof zurück gelaufen bin ist mir aufgefallen, dass es in Nagoya keine Straßenbahnen gibt, dass die Früchte von Ginkgo-Bäumen wie Erbrochenes riechen (und dass die ganze Stadt voll von diesen Bäumen ist! ><) und dass mir Nagoya nach meinem dritten Besuch keine Panik mehr einjagt! Zwar ist es immer noch riesig, aber bei weitem nicht mehr so furchteinflössend, wie beim ersten Mal. ^___^

So, das war mein Mini-Trip durch Nagoya.
Leider hab ich dieses Mal nicht so viel zu berichten, wie letzte Woche... aber es ist immer noch spannender als Abenteuer wie "Der rote Pullover, der versehentlich mit der schwarzen Hose gewaschen wurde"... Jedenfalls hoffe ich das! ^^