Freitag, 26. November 2010

Freitag, 26. November 2010

Hallöchen! ^_____^

Sorry, dass ich nur noch wöchentlich etwas veröffentliche, aber zu meiner Verteidigung muss ich sagen: In der Woche passiert einfach nichts.
Mir ergeht es wie allen anderen arbeitenden Bevölkerungsmitgliedern:
Ich stehe morgens auf, gehe zum Bus, fahre zur Arbeit, arbeite und fahre nach ca. 8 Stunden wieder zurück nach Inuyama. Dann gehe ich manchmal noch einkaufen oder nach Hause. Und dort mach ich mir mein Essen für den nächsten Tag, wasche meine Haare bzw. meine Klamotten, lerne oder seh fern und gehe relativ früh schlafen...
Alles stinknormal... und garantiert nichts was euch vom Stuhl hauen würde!
...
Und deshalb sparre ich lieber meine Energie und schreibe einmal in der Woche einen Beitrag, der euch vielleicht nicht ganz so langweilt...

Wo ich auch schon beim aktuellen Post angekommen wäre:

Also...
Letzten Freitag war ich mit meiner Itô-san-Gastmutter, Ôgawa-san und noch ein paar von deren Freundinnen im Meiji-Mura.
Die Japanologen können mit dem Begriff bestimmt was anfangen und für alle anderen werde ich den Begriff jetzt mal näher erläutern:



Der Begriff Meiji ist der postume Name des japanischen Tennô (Kaiser) Mutsuhito und gibt die Ära dessen Regentschaft an (1868 -1912).
Der Begriff ist ebenfalls Bestandteil des Nengô-Systems, nach welchem die Jahre seit 1868 in die Ären der regierenden Tennô unterteilt werden. Nach diesem System gibt es folgenden Ären: Meiji, Taishô, Shôwa und Heisei. So bezeichnet beispielsweise Meiji 33 das Jahr 1900 und Heisei 22 steht für das Jahr 2010...
Diese Art des japanischen Kalendariums ist in der Moderne immer noch aktuell und kann westeuropäische Watzke-sans echt verwirren, wenn beim Einlass plötzlich ein alter Herr mit seinem Ausweis herum wedelt, weil er über 65 Jahre alt ist und deshalb kostenlosen Zutritt hat und nun von mir erwartet, dass ich die entsprechenden Umrechnungsdaten aus dem FF beherrsche bzw. alles fix im Kopf umwandeln kann.
Naja... und Mura heißt Dorf...
Und wenn man jetzt eins und eins zusammen addiert (sowas bring sogar ich im Kopf zustande! ^^)

--> Ich war also in einem "Dorf" das Japan zur Zeit der Jahrhundertwende repräsentiert.
Gut es war kein "Dorf" im allgemeinen Sinne.
Es war vielmehr ein Themenpark mit extrem vielen Gebäude (-nachbildungen) aus dieser Zeit.
Und der Park war riesig... wir waren fast ganze 6 Stunden da drin und haben am Ende immer noch nicht alles gesehen...
Was vielleicht auch an der Einstellung meiner Begleiterinnen lag... Denn kaum waren wir durch den Eingang getreten, wurden Prospekte ausgeteilt und gefragt, was man denn gerne zum Mittag essen wolle. (Da war es gerade gegen 10 Uhr!)
Und die gleiche Frage wurde um 14 Uhr wiederholt, da es nun langsam an der Zeit für Kaffee und Kuchen war.

Ich hab die Fragen mehr oder weniger ignoriert und mich auf den Park konzentriert. Denn als Kunst und Geschichtsliebhaber war dieser Park schon eine Bereicherung... Zumal die Alltagsgebäude des modernen Japans so ganz und gar nicht mein Geschmack sind. Sie sehen einfach nach nichts aus und unterscheiden sich kaum von einander... Hier würde es sogar einem Herrn Waschbüsch schwer fallen die Bedeutung eines Hauses von dessem Aussehen abzuleiten... (Anmerkung: Insiderwitz für alle Kunstgeschichtler! ;) )

Außerdem hat man im Park den Unterschied von Tradition und Moderne richtig sehen können (schließlich handelt es sich um die Meiji-Ära... und diese Zeit beinhaltet Meiji-Restauration (der Umbruch des kompletten politischen Systems) und die Landesöffnung Japans. Ich hab eine alte Fotografie gesehen, auf der zwei Männer zusehen waren. Sie trugen Kimonos und dazu Melonen auf dem Kopf und im Hintergrund fuhr eine Straßenbahn vorbei... Es sah wirklich schräg aus!

Viele Häuser waren im Jugendstil gebaut und recht prunkvoll eingerichtet... aber immer wieder fand man kleine traditionelle Häuser von Kaufleuten oder Bauern oder man betrat die Nachbildung des Hauses von einem Minister und geht von einem Tatamiraum zum nächsten und steht plötzlich auf einem Holzfußboden und blickt sich in einem westlich eingerichteten Raum (mit Kamin, Sofa, Sekretär und gläsernem Wintergarten) um, der so ganz und gar nicht zum traditionellen Rest des Hauses passen will.

Es war wirklich ein schöner Tag. Besonders weil das Wetter so schön war und ich viele Fotos mit dem japanischen Herbstlaub drauf machen konnte...

So... das war's erstmal wieder von mir!

Und zum Schluss noch ein paar Bildchen... als Belohnung, weil ihr bis zum Ende durchgehalten habt! ^^



Herbstfärbung und das Zimmer eines Bauernhauses


Ein Gefängnis von außen und meine O-Kaa-san im Inneren einer Zelle


Ein Postgebäude... gelb wie passend! ^^ ... Auch wenn die moderne jap. Post die Farbe Rot bevorzugt...











Also meine lieben Kunstgeschichtler... Was könnt ihr mir, anhand der Fassade, alles über den Grundriss dieses Doms berichten? ^^








Eine Nachbildung des Imperial-Hotels in Tokyo

4 Kommentare:

  1. Hi Miez!
    Es tut mir wirklich leid, dass ich ewig nicht vorbeigeschaut habe, aber in Arbeit zu ersticken und auf 0-0,01 Kommunikation Bock zu haben ist nervig. :(
    Und vielen lieben Dank für die Karte! Damit habe ich alle neidisch gemacht. :D

    Sogar die Gefängnisse sind also in diesem Themenpark hübsch.. Cool. :D

    Und vor der Post haben die Kinder voll geile Rücksäcke!! :D

    Wenn wir groß und reich sind, musst du mich mal nach Japan entführen und mir dort alles zeigen, was du gesehen hast!!

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  2. Du musst dich gar nicht entschuldigen... bis vor kurzem gab es auch noch nichts Neues zum Lesen...
    Von daher hast du nix verpasst! ^^

    Wer weiß, ob ich jemals groß und reich werde... -.-
    Aber wenn du dann oberste Richterin am Europäischen Gerichtshof bist und erster Klasse nach Japan fliegst, weil du da den amtierenden Kaiser treffen musst, dann kannst du mir ja mal ne Karte schreiben und mit nem Dolmetscher all die Orte besuchen, die ich auch gesehen hab! XD

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  3. Blöde Kuh, dann nehme ich dich mit als Dolmetscher.. :D
    Oder wir werden eben doch Mitglieder der Bilderberger, über die habe ich bei Google-Videos 'ne Doku geschaut, falls es dein Inet zulässt, kannste ja mal reinschnuppern. :D Die sind cool, da gehören wir hin!
    Allah und Miez :D

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  4. Ich als Dolmetscher... da hab ich noch viel zu tun! ^^

    Und ich bin nicht so recht sicher, ob ich einen guten Bilderberger abgeben würde... Ich prall doch so gerne und ich glaub in der Organisation wird man einen Kopf kürzer gemacht, wenn man Geheimnisse ausplaudert...

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