Donnerstag, 14. Oktober 2010

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Heute habe ich (mal wieder) frei und da ich absolut keine Lust habe zu lernen, werde ich meine Energie lieber sinnvoll nutzen und mal ein bisschen von meinen letzten Tagen berichten.

Auch wenn es im Grunde nicht viel zu berichten gibt, denn glaubt es mir oder nicht (und alle Japanologen werden mich jetzt garantiert verteufeln), aber Japan ist gar nicht so aufregend wie man es sich vorstellt!
Nachdem ich nun schon 1 1/2 Monate hier ansässig bin, habe ich mich an all die kleinen Seltsamkeiten gewöhnt und sie fallen mir kaum noch auf. Aber natürlich wohne ich auch in einer friedlichen Provinzstadt und nicht in einer Millionenmetropole, wo alle paar Minuten irgendetwas passiert.

Aber ich versuche (nur für euch) doch noch ein bisschen was zusammen zu bekommen!

So langsam merkt man auch hier in Japan, dass es Herbst wird. Die Blätter an den Bäumen verfärben sich, die Temperaturen übersteigen die 25 °C-Marke kaum noch und es regnet so gut wie jeden zweiten Tag.
Aber selbst an Regentagen haben wir hier noch um die 19°C... Für mich, als Deutsche sind das ganz normale -fast schon sommerliche- Temperaturen, aber für Japaner (und kleine Französinnen) sind das die Vorzeichen einer nahenden Eiszeit.
Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft ich in den letzten Tagen gefragt wurden bin, ob es nicht schrecklich kalt wäre. Und obwohl ich jedesmal stur behauptet habe, dass es nicht kalt sei, wurde ich immer mit (Daunen-) Jacken, Schals und Mützen überhäuft.
Fazit: Japaner sind extreme Frostbeulen und ich habe keine Ahnung, was passiert sollte das Thermometer im Winter Minusgrade anzeigen.

Desweiteren gab es in der letzten Wochen etliche Partys auf denen ich zu erscheinen hatte.
...
Gut... es waren nur zwei... aber für meine Verhältnisse sind zwei Partys in einer Woche ausgesprochen viel!

Die erste war von der Japanisch-Deutschen-Gesellschaft Inuyama organisiert wurden und fand unter dem Motto "Oktoberfest in Inuyama" in einer Brauerei statt. Natürlich waren auch die bayrischen Jungs mit von der Partie und haben für die musikalische Untermalung gesorgt.
Die Stimmung war grandios, denn nach einigen Polonaisen, etlichen "Prosit-" Gesängen und jeder Menge richtigem Bier, hätte man meinen können man wäre auf einem echten bayrischen Dorffest gelandet: Es wurde gejubelt, gesungen und getanzt.
Aber um 9°° war der ganze Spaß dann wieder vorbei. (Ganz nach dem Motto: Wenn's am schönsten ist, sollte man gehen!)
Ich habe an diesem Abend nicht nur einen Haufen netter Japaner kennen gelernt, sondern (so als Kirsche auf dem Eisbecher) einen protestantischen Missionar!
Ich meine, wie geil ist das denn? Da gibt es in der ganzen Präfektur bestimmt nur einen einzigen Missionar und ich treff den auf so einem Fest. ... Was auch immer das bedeuten soll, ich finde es toll! ^____^ (Zumal er starke Ähnlichkeit zu Pfarrer Pohl hat... (Anmerkung: Meine Familie weiß schon was ich meine, und wer es auch wissen will schaut sich einfach den ersten Post an!))



Hier hab ich den Stimmungsbringer des Abends gefilmt, allerdings war es das letzte Prosit und es ist schon 5 Minuten nach 9... deshalb ist die Stimmung auch nicht mehr ganz auf dem Höhepunkt...


Und die andere Party wurde von den RÄRAGU-Jungs organisiert und war so eine Art Abschiedsfeier.
Diesmal fand das ganze im Little World-Italien statt und auch hier war die Stimmung bis 21°° am Kochen!
Es wurden Spiele gespielt, gesungen, es gab ne echt niedliche Schuhplattler-Einlage von vier Kolleginnen und die Jungs haben gekocht... es gab Gulasch mit Klösen! *.* *sabber* Gott, da hätte ich mich reinlegen können! <3
Ich durfte auf der Party natürlich so ein bisschen den Übersetzer spielen (mit der Hilfe meines treuen Wörterbuches hab ich das sogar teilweise hinbekommen) und am Ende hab ich es sogar geschafft die Kapelle zu einem Foto mit mir zu überreden.

Ok... zwei von ihnen gucken ganz schön grimmig, Michael sieht so aus, als würde er gleich einschlafen und die Chefin hat es extrem komisch fotografiert... aber ich bin drauf! ... Ein Beweis, dass ich da war!

So und damit war's das erstmal ... kaum zu glauben, dass doch noch was zustande gekommen ist...
Also bis zum nächsten Mal!

Eure Watzke-san

PS.: Da ich darauf aufmerksam gemacht wurden bin, dass die Kommentare hier wohl ein Eigenleben führen, hab ich mir darüber mal Gedanken gemacht und bin zu folgendem Schluss gekommen:
Keine Ahnung woran das liegen könnte... ich persönlich kann immer alle Kommentare lesen (auch wenn ich nicht angemeldet bin).
Allerdings könnte es damit zusammen hängen, dass ich das ganze System so eingestellt habe, dass auch unangemeldete Leser Kommentare abgeben können. Damit hab ich wohl eine automatische Spam-Filterung aktiviert, die erst alle Kommis auf Spam-Merkmal überprüft und veröffentlicht. Das Ganze braucht vermutlich seine Zeit, weshalb es länger dauern könnte, bis Kommentare sichtbar werden...
Also wenn euer Kommi nicht gleich erscheint, habt einfach ein wenig Geduld! :D

2 Kommentare:

  1. Du vermisst die HAVAG??? Respekt, das ist schon ziemlich abgefahren. ;)

    Was Minugerade angeht, kann ich dich beruhigen: passiert in der Ecke eher selten. *seufz* Ich bin immer noch neidisch, dass du in Chubu rumgurkst. Aber freu mich schon darauf von dir zuhören wie's da jetzt so aussieht. Außerdem kann man dann fiese, ober-coole Insider-Gespräche führen...

    Wenn du zwischendurch Langeweile hast, versuch doch mal noch ein paar Sehenswürdigkeiten mitzunehmen? Warst du schon auf der Burg von Inuyama? Oder shoppen in unterirdischen Kaufhäusern in Nagoya? (Ich sag dir, ich bin in dem Labyrinth einmal total kirre geworden, weil ich den Ausgang nicht mehr gefunden haben, und am Ende auf der anderen Seite des Viertels wieder raus gekommen bin..... -.-° )

    Ansonsten finde ich es schön, dass du schon so viele Leute kennengelernt hast und dir die Arbeit Spaß macht. ^^ Und das Foto von deinem selbstgemachten Obento hat mich zutiefst beeindruckt.

    Weiter so, watzke-san!!!

    Liebe Grüße,
    Irene

    PS: Warst du schon mal auf speedanke.com? Da kann man wunderbar einfach Kanji lernen, die du dann gleich fein anwenden kannst.

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  2. Was soll ich sagen: So schlecht ist die HAVAG nicht! Sie hat definitiv ihre Vorteile... Auch wenn man das bei den vielen Ausfällen und Komplikationen ganz gerne mal vergisst! ^^

    Oh dieses Zentraljapan ist einfach der Wahnsinn! Und ich finde es toll, dass ich in einer relativen Kleinstadt untergekommen bin! In Tokyo würde ich vermutlich irgendwann durchdrehen! :D
    Und von Langeweile kann keine Rede sein! Ich bin sogar froh, wenn ich an meinen "Wochenenden" mal nichts zu tun habe, außer ein paar Vokabeln zu lernen oder meinen Haushalt auf Vordermann zu bringen! (Apropos: Danke für die Webseite, die ist echt gut! ;) )

    Und natürlich hab ich die Burg von Inuyama schon gesehen, war eines der ersten Sehenswürdigkeiten, die ich mitgenommen habe (u.a. weil meine Arbeitskollegen immer wieder gefragt haben, weshalb ich noch nicht da war!) und in Nagoyas unterirdischen Kaufhauspassagen hab ich mich zwar noch nicht extrem verlaufen, allerdings bin ich nicht da rausgekommen, wo ich es gern gewollt hätte... ^^''

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