Dienstag, 30. August 2011

Dienstag, 30. August 2011

Nicht zu glauben, aber es ist soweit:

Meine sieben Sachen sind verstaut, meine Wohnung ist entkeimt und ich bin allmählich doch bereit (auch psychisch) nach Deutschland zurück zu kehren.
Traurig macht mich der Gedanke schon hier abreisen zu müssen, aber ich freue mich auch auf zu Hause!

Allerdings werde ich so einige Dinge vermissen, wenn ich wieder in der Heimat bin:
Kakigôri, Sashimi, das Einpacksystem im Supermarkt, funktionierende Klimaanlagen in öffentlichen Verkehrsmitteln, ein festes Einkommen ... und natürlich das wöchentliche Verfassen eines Blogeintrages.

Kommen wir nun also zum letzten Eintrag, den ich hier vor Ort verfassen kann:

Die letzte Woche war geprägt von Abschiedsparties, vielen Tränen (nicht nur von mir), Hitze und jeder Menge Verbeugungen und Danksagungen...

Die erste Abschiedsparty für mich fand am Freitag in Little World statt. Es war eine recht intime Feier, wo wirklich nur Leute gekommen waren, mit denen ich zusammen gearbeitet habe und die mir demnach auch entsprechend am Herzen lagen. Darüber war ich auch verdammt froh... Wer verabschiedet sich schon gerne von Menschen, die einem letztendlich gleichgültig sind?


Es war wie gesagt, intim und sehr herzlich: So sehr, dass irgendwann sogar der massivste Damm, den ich mir erbaut hatte, brach und die Tränen einfach nicht mehr zu stoppen waren. Zum Glück war ich da allerdings nicht die Einzige.
Und am Ende wurde so ziemlich jeder von mir noch mal so richtig dolle gedrückt... ob er nun wollte oder nicht! (Ist halt der Nachteil, wenn man sich mit Europäern einlässt! ^__^)

Am Samstag hieß es wieder Night-Event und da ich am Sonntagabend zu einer weiteren Party eingeladen war, stellte der Samstag für mich die letzte Möglichkeit dar, mir ein letztes Mal das Little World-Hanabi anzusehen.
Und auch wenn es nur knapp 7 Minuten ging, war es wirklich schön und war für mich ein gelungener Abschied von Little World.


Wie bereits erwähnt gab es auch am Sonntag eine kleine Abschiedsparty. Diesmal mit Ô-chan, den Gastfamilien und der lieben Cham. (Die Kleine habe ich ja wirklich ins Herz geschlossen!)

Am Montag war ich zum allerletzten Mal in Little World. Es war eigentlich nicht geplant, aber Tajima-san hatte so lieb gefragt, ob wir nicht noch einmal etwas zusammen unternehmen könnten, da konnte ich nicht nein sagen!
Also sind wir bei der größten Hitze durch den Park marschiert, haben in so gut wie jedem Land Halt gemacht und Eis gemampft und ich habe bei der Stamp-Rallye wieder einmal das Kind in mir zum Vorschein gebracht. ^^'

Nach einem langem (traurigen) Abschied, ging es zunächst mit Ô-chan zur Post, damit ich endlich meine Pakete verschiffen konnte und anschließend habe ich mich auf mein Rad geschwungen und bin runter zum Kisogawa geradelt, weil ich mich dort mit Semaishi-san, Yokoyama-san und Yonezawa-san (Arbeitskollegen) zum ukai verabredet hatte.
Ukai bezeichnet in Japan die Kormoranfischerei... also den Fischfang mit Hilfe zahmer und dazu abgerichteter Kormorane.
Bevor wir diesem Spektakel allerdings beiwohnen konnten, hieß es erstmal: Rein ins Boot, hinaus auf den Fluss und bei einer gemütlichen Bootsfahrt Abendbrot essen!
Als es stockdunkel war, kamen dann auch die mit Fackel beleuchteten Fischerboote hinzu.
Es war ein wahnsinnig schöner Anblick! *.*
Und auch wenn mir die Tierchen ab und an recht leid taten (die Fischer sind ja nicht gerade liebevoll mit den Vögeln umgegangen), war es doch echt interessant und ich war letztendlich froh, dass ich es doch nochmal geschafft habe, mir das ukai ansehen zu können.

Nach den ganzen Aktionen der letzten Tage, stand der heutige Tag nur unter einem Motto: Aufräumen, Sauber machen, Taschen packen!
Eigentlich wollte ich mich ja noch mit jemanden in Nagoya treffen, aber er konnte dann doch nicht kommen und ich muss mir selber eingestehen, dass ich doch froh darüber war:
Ich habe den Tag heute einfach gebraucht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich alles sonst noch rechtzeitig auf die Reihe bekommen hätte...

Naja, wie dem auch sei...
Als krönenden Abschluss, wurde ich noch einmal von Steffi zum Abendessen eingeladen. Was ich natürlich dankend annahm. ;)
Zum einen, weil in meinem Kühlschrank (abgesehen von einer Büchse Bier) gähnende Leere herrschte und zum anderen, weil ich mich natürlich noch mal anständig verabschieden wollte.
Und da ihre Familie zu einem recht spontanen Tripp nach Tôkyô aufgebrochen war, hatten wir das Haus für uns und konnten bei leckerem Essen nochmal ein paar letzte Gedanken über Japan austauschen...
Es war nochmal ein echt schöner Abend...

Und nun sitze ich hier, trinke mein Bier, wobei ich so gar keine Ahnung habe, wie das in meinen Kühlschrank gekommen ist... und bin dabei den morgigen Tag zu planen.
Auch wenn es eigentlich nicht viel zu planen gibt:
Gegen 7°° holt mich ein Arbeitskollege ab und bringt mich zum Bahnhof, von dem aus ich mit Ô-chan zum Flughafen aufbrechen...
Der Rest steht ja schon fest:
10.30 Uhr Abflug in Nagoya und um 19.10 Uhr Landung in Dresden.

Und ganz ehrlich: Jetzt da alles gepackt ist, bin ich schon leicht hibbelig und freue mich auf den Flug und auf die Reise zurück.
Ich wette morgen um die Uhrzeit sieht das bestimmt schon wieder ganz anders aus! ^^'

In diesem Sinne verabschiede ich mich erstmal!

Wie sehen uns in Deutschland wieder! <3

PS.: Auf Wunsch einzelner Herrschaften, gibt es jetzt noch ein paar Bilder von mir im Dirndl...

Einmal mit Uozumi-san...
















... und einmal mit Aman! <3

3 Kommentare:

  1. Vielen Dank für die Wunscherfüllung :)

    Und sei dir gewiss: Dem schweren Abschied folgt ein herzlicher Empfang. :) Komm gut wieder bei uns an!
    <3

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  2. Tja,

    wie sagt der Weise? "Ohne Abschied keine Wiederkehr"! In diesem Sinne darf ich Ihnen eine glückliche und gesunde Heimkehr wünschen, und ich bin mir fast sicher, daß es für Sie (wie für mich so viele Male) eine Wiederkehr geben wird. Japan ist halt doch ein Sehnsuchtsland, gelle?! Mal sehen ob Sie den Blog weiterführen...? Ich sende Ihnen herzliche Grüße aus Fukuoka (34°)und alles Liebe, alles Gute für Sie!

    Peter Jungen

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  3. Ich trauer mit dir, und ich sage dir voraus: in Deutschland wird alles wieder ertragbar. Meld dich, dann suhlen wir uns in Japanselbstmitleid, tauschen Fotos und Erinnerungen aus und trinken das gute deutsche Bier dazu.
    Willkommen Zuhause!

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