Freitag, 29. Juli 2011

Freitag, 29. Juli 2011


Und da bin ich auch schon wieder!
Die drei Tage in Tôkyô waren schneller vorbei als gedacht...

Gleich vorweg:
Es war einfach nur genial! Zum einen weil meine Kommilitonin Yvonne 2 Tage lang einen hervorragenden Führer abgegeben hat, ich mit ihr wahnsinnig viel Spaß hatte und Tôkyô einfach nur eine total aufregende Stadt ist.

Und natürlich begann mal wieder alles recht zeitig.
Gegen 8°° fuhr ich am Dienstag mit dem "Bummel"-Shinkansen (ja, so etwas gibt es auch) zum Tôkyô-Bahnhof, um mich dort gegen 11°° mit Yvo zu treffen.
Da ich heute erlebt habe, wie verwirrend der aufgeteilt ist und dass es da wenigstens 3 verschiedene Shinkansen-Trakte gibt, bin ich nach wie vor darüber erstaunt, dass wir uns überhaupt gefunden haben...

Nach einem großen Hallo ging es gleich weiter zum Kaiserpalast.

Genau zur rechten Zeit... Denn als wir nach einem kurzen Fotostop weiter gehen wollten, hält uns ein Wachmann an, und erzählt uns, dass der Prinz mit seiner Frau in ein paar Minuten den Palast verlassen werde und dass, wenn wir sie sehen wollen, hier warten könnten. Natürlich haben wir gewartet (wann erlebt man schon so ein "Highlight"?) und nach knapp 15 Minuten kam dann auch wirklich eine kleine Fahrzeugkolonne angefahren und wir konnten einen Blick auf das Prinzenpaar erhaschen. ^.^ Was für ein Erlebnis! :D
Nach diesem royalen Ereignis, ging es weiter zum Yasukuni-Schrein.


Japanologen dürfte der Name ein Begriff sein, für alle anderen werde ich mal eine ganz kleine Erklärung dazu abgeben:
Im Yasukuni-Schrein werden die Angehörigen des Militärs als Kami (also Gottheiten) verehrt. Allerdings zählen dazu nicht nur "einfache" Soldaten, die im Krieg gefallen sind, sondern auch Kriegsverbrecher und von denen gab es in Japan ja auch nicht gerade wenige. Jedes Jahr am 15. August (Tag der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg) besuchen hochrangige Politiker (u.a. der Premierminister) den Schrein, was immer wieder im asiatischen Ausland auf heftige Kritik stößt.
Auch ansonsten wird der Schrein von Kritikern als Kriegsverherrlichung angesehen, was Japan natürlich bestreitet.
Was mir Yvo allerdings über die Ausstellung im dazugehörigen Yûshûkan (-Museum) erzählt hat, bestätigte meine Auffassung darüber, dass Japan und Deutschland mit der jeweiligen (Kriegs-)Vergangenheit, vollkommen gegensätzlich umgehen.

Nachdem wir uns durch das U-Bahn-Wirrwarr durchgefuchst hatten, ging es weiter zum Tôkyô Tower, der (weshalb auch immer) stadtplan-mäßig recht abseits gelegen ist.
Eigentlich wollte ich auch nach oben fahren und mal einen Blick über die Stadt werfen. Doch da der Eintritt knapp 1400 Yen betrug und es sowieso recht diesig war, lies ich es bleiben und amüsierte mich lieber mit Yvonne im Foyer in einer Mini-Pokemon-Ausstellung.


Tôkyô-Tower und Straßenkreuzung in Akihabara

Weiter ging es zur Tôkyô Bay (vorbei am Zojo-ji) um Meeresluft zu schnuppern und anschließend mit der U-Bahn nach Asakusa.

Skyline von Tôkyô

Dort ging es durch ne o-miyage-Shoppingstraße zum Sensô-ji, wo der Tempel (ja, für mich ist er einer!)für ein paar Fotos Modell stehen durfte.
Anschließend machten wir uns auf die Suche nach meinem Hotel, was wir zum Glück, dank Yvos hervorragender Hilfe, recht schnell gefunden haben. (Das war nicht so ein Alptraum wie "damals" in Ôsaka!)
Nun wollte ich mir eigentlich für den morgigen Tag im Combini ein Ticket für das Ghibli-Museum bestellen. Das muss man leider machen... Einfach so an die Museumskasse gehen und sagen "hitori, onegaishimasu!" ist da leider nicht drin. Eine Tatsache, die ich vorher nicht gewusst bzw. wieder total vergessen hatte. Naja, auf jeden Fall war schon alles ausgebucht, wodurch ich mir aber jetzt nicht sonderlich die Laune verderben lassen habe!
Lieber habe ich Yvonne zum Monja-Essen (so ne Art Okonomiyaki zum Selbermachen) eingeladen, wobei ich am Ende sogar weitaus weniger bezahlen musste, wie wir es eigentlich errechnet hatten... Aber, wer beschwert sich schon bei so was?! ;)
Nachdem ich gegen 21°° Yvonne zur U-Bahn-Station begleitet habe und zum Hotel zurück gedackelt bin, war der Tag eigentlich auch schon vorbei.

Also mache ich gleich mit dem Mittwoch weiter...
Der begann mit einem Frühstückseinkauf im Combini und mit einem total hilfsbereiten, jungen Verkäufer, der die 45°-Verbeugung echt gut drauf hatte...
Mit der U-Bahn (oder wie es in der Hauptstadt heißt "Metro") ging es ins Szene-Viertel Shibuya, was nun gar nicht so szene-mäßig daher kam, wie gedacht.

Natürlich gibt es für Insider bestimmt einige Ecken, die sich lohnen, aber für mich als Laien gab es dort, außer ziemlich teuren Geschäften nicht viel zu sehen!
Daher ging es auch ohne große Umschweife weiter zum Meiji-jingu und anschließend nach Harajuku. Dort habe ich wie eine Blöde den "Harajuku-Park" gesucht... Den kannte allerdings keiner, was kein Wunder ist, da er auch eigentlich Yoyogi-Park heißt... -.- Am Ende bin ich dann auf der Takeshita-dori gelandet und konnte da in einem tollen Accessoire-Laden meine Leidenschaft für kitschig-tolle Ohrringe ausleben! *.*


Weiter ging es mit der U-Bahn nach Nakano zum Nakano-Broadway. Der Name ist ein wenig irreführend, denn Filme oder Musicals kann man sich da nicht ansehen, aber dafür jede Menge Geld für Anime-Manga-Merchandise, Doujinshi und einem Haufen anderen Kram ausgeben. ... Was ich auch getan habe! ^^' Teuer war es jetzt nicht so sonderlich, weil das meiste Secondhand-Ware war und ehrlich: Hätte ich gewusst, was mich in Akihabara erwartet, hätte ich mich nicht so zurück gehalten...

Letztendlich war es dann aber doch eine ziemliche Reizüberflutung und ich habe den Heimweg angetreten. Vorher allerdings machte ich einen Zwischenstopp in Shiodome und habe neben den vielen Wolkenkratzern auch die riesige Uhr am Nippon TV Tower bewundert. Die stand, abgesehen vom Uhrwerk, aber leider still! >,<

Nun wollte ich, um wieder etwas runterzukommen noch in den Hama-rikyu-Park, der mir von Yvonne empfohlen worden war. Doch als ich dort angekam, stand ich vor verschlossenen Toren und vor einem Schild, welches mich freundlich darauf hinwies, dass besagter Park um 17°° schließt. (Das hat mich ja schon in Kyôto schrecklich genervt: Dass alles gegen 17°° dicht macht! >,<)
Nachdem ich mich am Shimbashi-eki mal wieder total von den Wegbeschilderungen verwirren lassen habe, ging es dann auch wieder zurück nach Asakusa und ins Hotel.

Am Donnerstag konnte ich ausschlafen, da ich erst relativ spät mit Yvonne in Ikebukuro verabredet war. Ich hatte also Zeit genug, um mir im Combini was zum Frühstück zu kaufen und um wieder auf den putzigen Verkäufer zu treffen. Als der mich sah, verwandelte sich sein Gesicht in einen riesen-großen (wenn auch puder-roten) Smiley. ^.^
Nach einem kurzen Smalltalk ging es zum Treffen mit Yvonne.
Nachdem sie bei Book-off einige ihrer Bücher verkauft hatte (mit einem wirklich enttäuschenden Ergebnis), ging es zum Purikura-schießen. ^o^
Das ist echt ne verdammt lustige Angelegenheit!... Riesige Automaten, wo man dämliche Posen machen und am Ende noch die Bilder mit irgendwelchen Kitsch-Gedöns verunstalten kann... Sowas brauchen wir definitiv auch in Deutschland! (Wenn der Automat in Inuyama doch nur noch stehen würde...)
An einer Maschine gab es am Ende sogar noch unechte Wimpern, als Geschenk... Da fühlt man sich gleich, wie so ein richtiges Mädchen! ^//^

Anschließend fuhren wir nach Akihabara und sind dort durch die Electric Town gedackelt.
Wie ich schon mal ganz kurz angedeutet habe: Ein kleines bisschen war ich ja jetzt schon enttäuscht... Man hört immer so viel von Akihabara und wie toll es da ist! Eben eine richtige Otaku-Wohlfühloase... Diese Aussagen kann ich jetzt ja mal so gar nicht bestätigen. Klar gab es Games-und Merchandise-Geschäfte, aber (ganz ehrlich) da hatte ich in Nakano eine besser und vor allem eine größere Auswahl. Und die Maids, die für ihre Maid-Cafes Werbung gemacht haben, waren weder besonders niedlich, noch waren es "richtige" Maids!
Aber obwohl es "nichts" zu sehen gab, haben wir zwei den ganzen Nachmittag dort verbracht... Was wohl auch daran lag, dass ich (penetrant wie ich nun einmal bin) Yvo in fast jedes Geschäft "geschleift" habe. ^^'
Nach einer großen Portion Eis, ging es zurück nach Ikebukuro, um Freunde von Yvonne zu treffen und gemeinsam Râmen essen zu gehen.
Gegen 21.30 Uhr habe ich mich von allen verabschiedet, um zum Hotel zurück zu fahren und dort einen Plan für meine Abreise zu erstellen.

Und natürlich startete auch der Freitag mit einem Besuch im Combini und mit einem freudestrahlenden Verkäufer. Allerdings ließ seine Freude merklich nach, als ich auf seine Frage, warum ich denn heute so viel Gepäck mit mir rum schleppe, antwortet: "Ich fahre heute zurück nach Nagoya."
Die Hundeaugen hättet ihr sehen sollen... Naja, ich habe gezahlt, bin zum Sensô-ji gelaufen und habe dort erstmal gefrühstückt. Und eigentlich wäre das jetzt auch das Ende der Geschichte...
Aber da ich noch von den letzten Tagen irgendwie "Yvo-Power" an mir kleben hatte, zudem im Koffein-Rausch war und mich sein Dackelblick verfolgte, bin ich nochmal zurück zum Geschäft.
Während er total verdattert aus der Wäsche guckt, drücke ich ihm nen Zettel mit meiner Mail-Adresse in die Hand, nuschel irgendetwas in Sinne von: "Kannst ja mal schreiben, wenn du willst!" und stürme hochroten Kopfes hinaus. Er stürmt hinterher, bedankt sich (ebenfalls tiefrot) tausendmal und ruft, mittlerweile bin ich schon fast außer Sichtweite, dass er mir ganz bestimmt schreiben wird.
...
Jaaaa...
Das war Tôkyô!
...
Es war toll und aufregend... und auch wahnsinnig peinlich! >///<

Nun denn... Am Dienstag treibt mich meine Reiselust auch schon weiter zum nächsten (und vorerst auch letzten) großen Reiseziel:
Hiroshima.
Bin ja schon gespannt was mich dort für Eindrücke erwarten...

3 Kommentare:

  1. uh in 3 tagen so viel gesehen :D so viel sah noch nichtmal ich xD ahaha

    euer purikura rockt x3 die locken sind unglaublich süß :D

    und viel spaß in hiroshima ^^ kommst ja voll rum :D

    -nick

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  2. hallo meine kleine,
    dann schreib ich mal ein commi, ^^ weil ich die geschichte mit verkäufer soooo süß find ^/////^ *herzklopf* , wie auch das purikura.(ich les immer fleißig ;) das weißt du) du bist zwar heute schon wieder unterwegs, aber du liest das hier sicher noch i-wann.
    gestern (Montag) ging die seite nicht. erst nur schrift ohne bilder und nach nochmaligem laden gar nix mehr >.< (lag wohl an unserm i-net)
    leider ist immernoch kein brief angekommen, mutti guggt schon jeden früh nach der postfrau, weil ich noch nich so zeitig wach bin. aber auch böse blicke helfen nicht.
    so , dann will ich mich ma an meine HA setzen -.- mit großer lust *hust*....
    viele liebe grüße und ich bin schon auf hiroshima gespannt. bei deinem glück läufst du sicher sensei übern weg XD
    *knuddel*

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  3. Uah! Das mit dem Verkäufer wusst ich ja noch garnicht! Gut gemacht! Ich bin stolz auf dich, deutsche Frauenpower.
    Und Mensch, so ne gute Führerin war ich nun auch nicht....Dankeschön!
    Schleichwerbung: www.ypsiloon.blogspot.com

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