Freitag, 4. März 2011

Freitag, 04. März 2011

Gestern war mein freier Tag und nach einer laaangen und anstrengenden Woche, hatte ich mir den redlich verdient.
Außerdem fand gestern das Hina-Matsuri (雛祭り) -der westlichen Welt als Puppen- bzw. Mädchenfest bekannt - statt.
Dieser Festtag wird seit der Edo-Zeit (1603-1868) jedes Jahr am 3. März zelebriert.

In jeder Familie mit einer Tochter werden auf einem mit rotem Stoff ausgelegten Stufenpodest prächtig gekleidete Puppen aufgebaut. Diese stellen den Hofstaat zur Heian-Zeit (ca. 10./11. Jahrhundert) dar.
Und für alle, die es interessiert: Ganz oben thronen der Kaiser und die Kaiserin, die als o-dairi-sama und o-hina-sama bezeichnet werden. Darunter befinden sich in der Regel drei Hofdamen (sannin kanjo), welche das Kaiserpaar bedienen. Auf der dritten Ebene stehen die gonin bayashi, 5 Musiker. Auf der vierten Stufe werden zur rechten und linken die Puppen zweier Minister aufgestellt. Die restlichen Stufen präsentieren etliches Mobiliar, Festwagen und ab und an noch drei weitere Figuren, welche mit Besen, Rechen und ähnlichen Utensilien ausgestattet sind.

Ich persönlich hatte sogar die Ehre diese hinaningyou aus nächster Nähe sehen zu können, denn am Abend war ich bei Ôgawa-san und ihrer Familie zum Abendessen eingeladen worden.
Und dort wurde uns Ausländern (Marie, einer Austauschschülerin aus Vietnam und mir) das Puppenaufgebot voller Stolz präsentiert. Es war schon recht beeindruckend, auch wenn ich mich die ganze Zeit gefragt habe, wo sie die Dinger das ganze Jahr über verwahren...
Danach hieß es: Bastelt euch euer Essen zusammen.
Es gab Onigiri, die wir so "herrichten" mussten, dass sie das Kaiserpaar aus dem Puppenset darstellten.
Auch wenn ich mit der Onigiri-Formerei nicht so recht klar gekommen bin und beim Gestalten meines Paares nicht gerade mit Kreativität geglänzt habe, so war es doch eine wirklich witzige Aktion.
Unser Abendessen... Alle die es wissen wollen: Mein Pärchen ist das zweite von rechts...


Am Ende gab es dann noch eine Runde Arare (zum Teil süße und salzige Minireiscracker) und Amezake (sehr süßer und alkoholfreier Reiswein) für alle. Abgesehen von mir: Ich "durfte" mir zusammen mit dem Hausherren und "echtem" Sake einen antrinken.
Ich wollte ja eigentlich nicht, aber nachdem man mich zum xten Mal extrem höflich aber zugleich bestimmt dazu aufgefordert hatte, blieb mir nichts anderes übrig.
(Da habe ich dann aber auch rasch gemerkt, dass ich seit Monaten keinen Alkohol mehr angerührt hatte... -.-)

Und bevor es nach Hause ging, gab es noch ein Gruppenfoto...

Das war also mein erstes Hina-Matsuri und ich fand es gut, dass ich dieses Fest bei einer japanischen Familie feiern konnte. (Sonst bekommt man so etwas als Ausländer ja kaum mit!)

Viele liebe Grüße


PS.: Sorry, für den abrupten Schluss, aber meine Gedanken kreisen sich gerade um alles mögliche, aber nicht um halbwegs gute Abschlusssätze...
In 10 Tagen geht es ab nach Tôkyô und ich bin schon sooo aufgeregt! ^^

Außerdem sorge ich mich immer noch um meinen armen kleinen verlorenen Button... Und ich frage mich, wie man auf Arare abfahren kann!? Ich meine das sind süße und salzige Reiscracker (Puffreis würde eigentlich auch sehr gut passen), die ungetrennt in ein und derselben Tüte verpackt worden sind.
Nicht, dass man mich jetzt falsch versteht: Wenn man die süßen von den salzigen Reiscrackerchen trennt (so wie ich), dann ist das Zeug echt lecker... aber zusammen? Himmel nein!!

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