Mittwoch, 1. Juni 2011

Donnerstag, 26. Mai 2011

Was für ein Tag…
Obwohl „mein“ Tag, die allgemeine Definition des Wortes sprengen würde… denn … trommelwirbel … ich bin jetzt schon seit mehr als 30 Stunden auf den Beinen (die meiste Zeit habe ich zwar in Flugzeugen und Zügen rum gesessen… aber ihr wisst was ich meine…) …
Aber Müde bin ich seltsamerweise überhaupt nicht, im Bus wäre ich zwar fast eingeschlafen, aber jetzt geht es wieder! ^^

Eigentlich habe ich mich ja gar nicht nach Japan fliegen sehen… denn als ich heute bzw. gestern Morgen im Radio die Nachricht von der bedrohlich-näherkommenden isländischen Aschewolke hörte, habe ich mir so ziemlich jedes Horrorszenario vorgestellt, was meine mickrige Phantasie hergab.
Allerdings waren meine Sorgen unbegründet:
Mein Flieger ist pünktlich in Dresden gestartet und ich hatte in Frankfurt alle Zeit der Welt (4 Stunden), um zu frühstücken, mit den Passkontrolleuren zu plauschen und natürlich um meinen Gate-Schalter zu finden.

Alles lief reibungslos und als Bonbon bekam ich an Bord einen Zweierplatz am Fenster und zwar ganz für mich allein! .
Das war soooo genial! Ich hatte Platz, konnte, obwohl ich einen Gangplatz hatte, aus dem Fenster sehen (zwar war die Scheibe vereist und ich konnte nicht viel erkennen, aber es ist doch der Gedanke! ^__^), ich konnte meinen ganzen Rassel auf den Nachbarsitz abladen und alles andere, was man im Flugzeug machen kann, wenn einem zwei Plätze zur Verfügung stehen! ;D
Im Gegensatz dazu war das Bordprogramm nicht so der Renner… ich hab mir aus lauter Frust den neusten Disney-Streifen in praktisch allen vorhanden Tonspuren angesehen. Folge: Ich bin ganz begeistert von dem Film… und der japanischen Synchro! ^^‘

Naja… nachdem wir heil im Land der aufgehenden Sonne angekommen waren, ging es durch die Zollabfertigung, vorbei an Drogenhunden und Gepäckrollbändern zum Ausgang. Und von dort ab in den Zug und nach Inuyama.
Selbstredend alleine, denn abgeholt hat mich niemand… und auch in Inuyama hat keiner auf mich gewartet… was mich zwar in dem Augenblick recht enttäuscht, aber nicht verwundert hat… schließlich habe ich in den „Hurra, ich darf euch wieder auf die Nerven gehen“-Mails ja auch gemeint, sollte keiner Zeit für die Schlüsselübergabe haben, so komme ich gerne nach Little World und hohle ihn mir persönlich ab.
Und als der Bus zum Parkplatz hinauffuhr, war ich mir zu Hundertprozent sicher, dass es weder an mangelnder Kommunikation, noch an fehlender Gastfreundlichkeit, sondern einfach nur am Streßfaktor lag… Da standen Buse, so viele habe ich das letzte Mal in Ise auf dem Parkplatz gesehen… Es war echt ziemlich krass.
Aber trotzdem hatte die Leutchen am Gate Prima Laune, als sie mich erblickten:
Da wurde gewunken, über den halben Parkplatz gerufen, dass man sich freue mich zu sehen und Yokohama-san hat sich sogar zu einer klitzekleinen Umarmung hinreißen lassen.
Es war eine schöne Überraschung, dass sich alle so gefreut haben mich wieder zu sehen. Meine Stimmung war auf dem Höhepunkt… bis ich ins Büro der Geschäftsverwaltung kam und dort auf 3 Leute traf, die mich recht entgeistert anblickten. „Du bist hier?“, war das Einzige, was man raus bekam und nachdem ich noch ein „Tadaima!!“ in den Raum warf, merkte ich, dass ihre Stimmung nicht von der allgemeinen Zurückhaltung herrührte: Sie hatten echt keine Ahnung, dass ich komme.
Nach dem kurzen Schreck, ging es auch schon los: „Du? Hier? Jetzt!!!???“ „Dein Zimmer hat weder Strom, noch Wasser!“ Doch bevor ich auch nur irgendwas auf Japanisch stottern konnte, saßen alle schon am Telefon, um irgendwelche Gas- und Stromfritzen dazu zu bringen heute noch mein Appartement wohnbar zu machen.

Ich bin also in Windeseile oder zu mindestens so schnell, wie ich konnte, zurück nach Inuyama, wo auch schon der Strom“mensch“ wartete. Zwei Stunden später als eigentlich ausgemacht, tauchte dann endlich auch der Typ von der Gasgesellschaft auf und nun habe ich dank den beiden Herren warmes Wasser und Strom. … Allerdings funktionieren Internet und Telefon noch nicht… aber das ist bestimmt nur noch eine Frage der Zeit. :)

Und wen habe ich in all der Aufregung total vergessen?
Ôgawa-san. Die hatte mich eigentlich heute Abend zum Essen eingeladen… Da habe ich wirklich nicht mehr dran gedacht (zumal ich morgen auch schon wieder mit Arbeiten anfange… Soviel zum Thema „ganz entspannt beginnen“! >,< )

Vor etwa einer halben Stunde klingelte es und wer stand davor?
Ôgawa-san… mit einem Tablett voller Essen. Sie hätte sich schon gedacht, dass ich heute keine Nerven mehr hätte, deshalb hat sie mir das Abendbrot vorbei gebracht. Und extra dazu noch Reis, Brot, Eier, Toilettenpapier und so weiter und so fort…
Was für eine treue Seele.

Im Übrigen ist sie wohl auch die Einzige, die meine E-Mails erhalten hat…
Was da wohl schief gelaufen ist?
Aber wenigstens weiß ich jetzt, warum mir niemand geantwortet hat.

So viel erst einmal von mir! (Reicht ja langsam auch! ^^ )

Liebe Grüße

Eure Watzke-san <3

PS.: Der aktuelle Wassermelonenhöchstpreis beträgt derzeit 1748 Yen. ^o^

PS.²: Mein Magen hat das Fliegen gut verkraftet, nur meine Ohren haben mir es diesmal übelgenommen. >.< Aber langsam ist das dumpfe Gefühl wieder weg! *freu*

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